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Brauchen wir Großbatterien als Stromspekulanten? Hans Urban (Ecostor)

Shownotes

Schon heute schwimmt Deutschland in einem Überfluss an elektrischem Strom! Zugegeben: Das ist bisher zwar nur in einigen wenigen Momenten der Fall. Aber an der Leipziger Strombörse häufen sich die Zeiträume, in denen Stromabnehmern sogar Geld dafür gezahlt wird, Strom zu kaufen. Diese "negativen Strompreise" könnten in Zukunft von Großspeichern genutzt werden, die nach Stromkauf auf Tageszeiten spekulieren, in denen sie den Strom wieder teurer verkaufen können.

Einer Studie zufolge könnten bis ins Jahr 2050 in Deutschland 271 GWh an Großbatterie-Kapazität entstehen, die einen volkswirtschaftliche Nutzen von etwa 12 Mrd. Euro erbringen.

Großbatterien werden laut deutschem Strommarktdesign 4 zentrale Funktionen übernehmen:

1) Als Systemdienstleiter ersetzen sie in der Primärregelleistung (PRL) anteilig Gaskraftwerke, die traditionell bei Absinken der Netzfrequenz zum Einsatz kommen. Dies erfordert Leistung zwischen 30 Sekunden und max. 5 Minuten nach Anforderung. Hierbei wird schon die Bereitschaft vergütet, um die Netzstabilität zu gewährleisten.

2) In der Sekundärregelleistung (SRL) geht es um Lieferzeiträume zwischen 5 Minuten und 15 Minuten. Die SRL ist eine weitere Reservestufe, die angefordert wird, wenn die Stromnetzfrequenz einen bestimmten Toleranzwert entweder über- oder unterschreitet. Je nach Speicherstand muss ein Batteriespeicherkraftwerk hier also Kapazität vorhalten.

3) Der Stromhandel an Spotmärkten: Durch das Nutzen von Preisunterschieden können Großspeicher mit Strompreisen spekulieren und so automatisiert handeln. Hierzu gibt es im Wesentlichen 3 Modelle: Day-Ahead-Auction (DA), die Intraday-Auction (IDA) und Intraday-Continuous (IDC).

4) Weniger CO2-Emissionen: Durch ihr Wirken glättet eine Vielzahl an Großspeicher die Strompreise und verhindert die Inbetriebnahme von Gaskraftwerken.

Unser Podcast-Gast, Hans Urban, ist freiberuflicher Berater von Ecostor, einem deutsch-norwegischen Hersteller von Großspeichern. Er rechnet vor, wie sich eine Großbatterie nicht nur für die Investoren, sondern auch für den Netzbetreiber, den Verwalter - und nicht zuletzt für uns alle - lohnt.

Studie: https://www.frontier-economics.com/media/jmxlrpul/frontier-economics_wert-von-bess-im-deutschen-stromsystem_-final-report.pdf

https://www.eco-stor.de/de

*** Ihre Meinung ist gefragt: "Kürzung des Forschungsbudgets - Ende des Geladen-Podcasts?" https://soundcloud.com/user-661738088/kurzung-des-forschungsbudgets-ende-des-geladen-podcasts

Im Geladen-Podcast setzen sich Patrick Rosen und Daniel Messling mit ihren Gästen wissenschaftlich mit den Themen #Energiewende, #Elektromobilität, #Elektroauto und Batterie auseinander. Der Podcast wird produziert vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT).

Kommentare (2)

Alex G.

Solange der Markt die Ausbreitung dieses Speichertyps erlaubt, wird er an geeigneten Stellen im Stromnetz nützlich und wünschenswert sein. Allerdings verlangt eine Investition, die sich erst jenseits des bestehenden rechtlichen Rahmens amortisiert schon gute Nerven. Auch werden die nach 15 Jahren verbrauchten Li-Akkus den Recycling-Kreislauf füttern um dann hoffentlich durch ein dauerhafteres Speichersystem abgelöst zu werden. Gut, wenn es zu den Gaskraftwerken eine konkurrierende Option der Netzstabilisierung gibt. Ihr Batteriepodcast ist ein exzellenter Beitrag zur Bildung und zur Vermittlung der Energiewende. Er sollte mit dem bestehenden Personal erhalten bleiben und alle denkbaren Wege der Weiterfinanzierung getestet werden.

Hans

Stromspeicher die netzdienlich genutzt werden sollten nur für den selbst verbrauchten Strom Stromnetztransportkosten zahlen. Alles andere ist kontraproduktiv. Was die Zyklenzahl betrifft wurde die redox-flow-Batterie nicht angesprochen, dort gibts doch kaum eine Begrenzung. Auch Salzbatterien sollen fast ebenso große Zyklenzahlen erreichen.

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