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GROSSBATTERIEN an der Strombörse 📈 ZOCKEN für den guten Zweck? Amani Joas (FlexPower)

Shownotes

In dieser Folge des Geladen-Batteriepodcasts tauchen wir tief in die Welt des Stromhandels ein – mit einem echten Insider: Amani Joas, Mitgründer von FlexPower. Gemeinsam sprechen wir über den deutschen Stromhandel und Chancen der Vermarktung von Grünstrom an der Börse – einem Markt, an dem jede 15 Minuten ein neuer Strompreis gehandelt wird.

Ein Blick auf die Strombörse: https://www.energy-charts.info/charts/pricespotmarket/chart.htm

Stromvermarkter wie FlexPower handeln im Auftrag von Erzeugern – etwa Photovoltaik-Parks, Windkraftanlagen oder Großbatterien – mit sogenannten "Flexibilitäten". Das Ziel: Die Erzeugung möglichst profitabel am Markt zu platzieren. Als Grundlage dient der Day-Ahead-Marktpreis – ein Referenzwert, der einen Tag im Voraus durch die Day-Ahead-Auktion (DA) festgelegt wird (Beginn: täglich um 12:00 Uhr, Lieferung: Folgetag ab 00:00 Uhr).

Doch der eigentliche Handel beginnt oft erst richtig im Intraday-Markt. Hier unterscheidet man: (a) Intraday-Auktion (IDA): Zwei Auktionen pro Tag (15:00 & 18:00 Uhr), die stündlich Stromlieferungen für den gleichen Tag vergeben. (b) Intraday Continuous (IDC): Ein kontinuierlicher Handel, bei dem bis 5 Minuten vor Lieferzeitpunkt Strom gekauft oder verkauft werden kann.

Spannend wird es, wenn Händler wie FlexPower versuchen, zukünftige Preisentwicklungen zu antizipieren. Liegt ihr Trading über dem DA-Preis, erzielen sie eine Marge. Liegen sie darunter, tragen sie den Verlust. Dabei muss ihr Bilanzkreis stets im Gleichgewicht bleiben – alle 15 Minuten.

Welche Rolle spielen Echtzeitdaten, Prognosen und Algorithmen? Und warum wohl möchten Stromhändler wie FlexPower gerne so viele Großspeicher wie möglich vermarkten? ;-)

Im Geladen-Podcast setzen sich Patrick Rosen und Daniel Messling mit ihren Gästen wissenschaftlich mit den Themen Energiewende, Elektromobilität, Elektroauto und Batterie auseinander. Der Podcast wird produziert vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT).

Geladen-Tassen, Shirts & Caps: https://geladen-der-batteriepodcast.myspreadshop.de/all/

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Alle Links: https://linktr.ee/geladen

Kommentare (2)

Brain Bug

Wie jede Woche super interessante Folge! Vielen Dank für eure Arbeit.

Herbert Saurugg

Danke für das wie immer sehr interessante Gespräch. Das Gehörte verstärkt meine Wahrnehmung und kritische Haltung. Die Komplexität und damit auch die Unübersichtlichkeit des Ganzen werden immer größer. Damit werden auch unbeabsichtigte Nebenwirkungen komplexer Systeme immer wahrscheinlicher. Das Thema bzw. die Gefahr von Marktmanipulationen steigt mit Sicherheit, wenn Engpässe zu erwarten sind. Eine Marktmanipulation, die nie angesprochen wird, ist, dass negative Preise auch deshalb entstehen, weil die Besitzer geförderter Anlagen keinen Anreiz haben, ihre Anlagen systemdienlich zu betreiben. Das bedeutet Aufwand, und sie erhalten sowieso einen Fixpreis. Was mir auch fehlt, ist die Tatsache, dass wir immer nur in Einzelteilen denken und handeln. Für mich ist es schwer vorstellbar, dass das zum Wohle der Allgemeinheit passiert. Wenn die notwendigen Gewinne erzielt werden, muss ja auch jemand dafür bezahlen. Oder verstehe ich da etwas nicht richtig? Es gibt einen sehr pragmatischen Ansatz, zumindest als Ausgangsbasis für eine weitere Diskussion: Alle Energiebereitsteller, die am Strommarkt teilnehmen möchten, müssen eine definierte Anzahl von Stunden im Jahr eine festgelegte Leistung liefern können, was auch mit gewissen Zu- und Abschlägen zu steuern ist. Das würde automatisch eine Kooperation erforderlich machen und das Ganze würde sich mehr oder weniger von selbst regeln. Derzeit wird in alle möglichen Einzelrichtungen gefördert, was die Probleme nur verschärft, da jeder seinen Eigennutz sieht und diesen (bestimmungsgemäß) verfolgt. Es sollten daher nur noch systemdienliche Strukturen gefördert werden. Damit ließen sich so manche Planungsaufwände oder Netzanschlussprobleme reduzieren. Für das Netz ist es egal, ob die fixierte Energiemenge aus einer PV-Anlage, einem Speicher oder einer anderen Anlage stammt. Entscheidend ist, dass diese verlässlich und berechenbar ist. Es braucht daher funktionale Einheiten, die das sicherstellen und die bisherigen Kraftwerksleistungen und -verfügbarkeiten abbilden können. Zusätzlich brauchen wir dezentrale Funktionseinheiten mit einem sektorübergreifenden Energiemanagement ("Energiezellensystem"). Die Probleme müssen dort gelöst und ausgeglichen werden, wo sie auftreten: möglichst dezentral. Zum anderen kann man in diesen Zellen - die ja nur von der Natur abgeschaut sind, weil alles andere evolutionär ausgeschieden wurde - auch experimentieren und verschiedene Lösungswege ausprobieren, ohne gleich das Gesamtsystem zu gefährden. Und man schafft damit eine Vielfalt, die überlebensnotwendig ist. Anders wird die zunehmende Komplexität nicht beherrschbar bleiben, es sei denn, wir hebeln die Naturgesetze und Erkenntnisse der Evolution aus.

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