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Grüner Wasserstoff: DIE Lösung in der Klimakrise? Ove Petersen (GPJoule)

Shownotes

Unser Podcastgast für heute ist Ove Petersen. Er ist CEO der GP Joule GmbH, einem nordfriesischen Energieversorger, der in allen Teilen der Energie-Wertschöpfungskette aktiv ist – von der Erzeugung, über die Projektierung bis hin zur Nutzung.

GPJoules Steckenpferd-Projekt ist die sog. "eFarm". Die eFarm ist kein physischer Bauernhof, sondern ein zwischenstädtischer Energieverbund. Und als solches zählt er heute zu den größten Wasserstoff-Mobilitätsprojekten in ganz Deutschland: In den nordfriesischen Städten Bosbüll und Niebüll fahren dank der eFarm zwei Wasserstoffbusse sowie eine Flotte von 30 Wasserstoff-Pkw. Und das völlig klimaneutral!

Fünf Elektrolyseur-Standorte produzieren rund um die Uhr grünen Wasserstoff. Diese stehen in der Nähe von Solar- und Windparks. Der Wasserstoff wird an 2 Wasserstofftankstellen in Niebüll und Husum vertankt. Das Prinzip setzt sich also wie folgt zusammen: (1) Wind ernten, (2) Wasser spalten, (3) Wasserstoff tanken, (4) mit Wasserstoff fahren. Außerdem wird die Abwärme der Elektrolyseure als Fernwärme zum Heizen der anliegenden Gebäude genutzt.

Bisher sind noch keine stationären Brennstoffzellen im Einsatz, die den grünen Wasserstoff rückverstromen könnten, um bei Dunkelflauten das lokale Stromnetz zu stützen. Dieses ist in Nordfriesland jedoch durch die Nähe zu den skandinavischen Ländern (viel Wasserkraft, Windkraft, Biogas) aber eh nicht so anfällig, was etwaigen Strommangel betrifft. Ove Petersen erklärt im Podcast, wie das Prinzip dieses Energieprojekts auch in süddeutschen Regionen (oder weltweit) zur Anwendung kommen könnte.

Haben Sie Themenvorschläge zu den Themen Energiewende, Elektromobilität, Elektroauto oder Batterie, dann schreiben Sie uns an daniel.messling@kit.edu oder patrick.rosen@kit.edu.

Links: https://www.efarm.nf/ https://www.gp-joule.com/de/

Kommentare (3)

Hendrik

Super Folge, sehr informativ und vor allem Praixbezogen! Eine Frage bleibt bei mir beim Thema Wasserstoff in Erdgasleitungen immer unbeantwortet: In welche form wird Wasserstoff durch die Rohre geführt? Als reine H2 Gas? Als Methan? Oder etwas ganz anderes? Denn bei reinem Wasserstoff haben die bestehenden Netze denke ich zwei Probleme: 1. Wasserstoff ist ein sehr kleines Molekül und diffundiert nahe überall durch. Gasleitungen die Für Erdgas dicht sind, dürften meiner Auffassung nach nicht unbedingt für H2 dicht sein. 2. Wasserstoff führt zu so genannter Wasserstoffversprödung in Metallen, wodurch die Leitungen schneller ersetzt werden müssen.

Markus Casser

Allein für den Wasserstoffbedarf der Chemischen Industrie durch Grünen Wasserstoff zu ersetzen bedarf nach den Zahlen die mir vorliegen 70 TWh im Jahr. Für die CO2 Vermeidung in der Stahlerzeugung noch einmal 190 TWh im Jahr. Allein für diese Zweige bräuchten wir also 260 TWh Überschußenergie jedes Jahr, die wir in Wasserstoff umwandeln. Vor dem Hintergrund erschließt sich mir nicht die Wasserstoffnutzung für die Mobilität.

DieterHN

Ihr Vorschlag klingt vernünftig. Es ist seriöser, die Kosten für die H2-Verdichtung, den Transport und die H2-Umwandlung in Strom zu vergleichen, anstatt nur die Elektrolyseurkosten mit den Stromleitungsosten zu vergleichen. Dieser Ansatz berücksichtigt die gesamte Wasserstoffproduktions- und Lieferkette.

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